Carolinas Saison 2022 glich einer wilden Achterbahnfahrt – mit vielen Höhen und Tiefen. Unter Trainer Steve Wilks hat sich das Team in die Saison zurückgekämpft und bis zuletzt um die Playoffs mitgespielt.
Auch wenn es letztendlich nicht für die Postseason gereicht hat, gibt es zahlreiche Gründe, warum sich die Fans der Carolina Panthers auf 2023 freuen dürfen.
1. Die Panthers sind jung und haben jede Menge Charakter
Das Team, vor allem die Verteidigung, ist blutjung und strotzt vor Selbstvertrauen. Der Altersdurchschnitt des gesamten Kaders liegt aktuell bei 26,27 Jahren. Damit liegen die Panthers ligaweit im Mittelfeld. Gut die Hälfte der defensiven Startelf ist allerdings 25 Jahre oder jünger.
Viele der jungen Leistungsträger haben dieses Jahr persönliche Bestmarken erzielt: Der 24-jährige Pass Rusher Brian Burns hatte zum ersten Mal in seiner NFL-Karriere Sacks im zweistelligen Bereich und wurde von den NFL-Fans als einziger Panther in den Pro Bowl gewählt. Cornerback Jaycee Horn ist gerade einmal 23 Jahre alt und kam in seinem zweiten NFL-Jahr in 13 Spielen auf drei Interceptions und sieben verteidigte Pässe. Und Defensive Lineman Derrick Brown (24 Jahre) kam auf 60 Tackles (fünf davon für Raumverlust) und einem Sack, sowie sieben verteidigte Pässe und sogar eine Interception. Brown war ein absoluter Alptraum für die gegnerischen Quarterbacks – ein beharrlicher Störfaktor für das Passspiel.
Zusammen mit Linebacker Frankie Luvu (26 Jahre) und Safety Jeremy Chinn (24) hat diese Verteidigung in der zweiten Saisonhälfte gezeigt, dass sie durchaus in der Lage ist, die Hauptlast des Teams zu schultern. Seit dem 8. Spieltag hat die Defense zehn Ballgewinne forciert und dem Gegner somit fast doppelt so oft den Ball geklaut wie in den ersten sieben Spielen. Alle Spieler haben gezeigt, dass sie mit ihrer kompromisslosen Spielweise perfekt zum Spielstil von Trainer Steve Wilks passen.
Die Teamverantwortlichen Team haben mehrfach betont, dass sie auch in Zukunft auf diese jungen Talente in der Verteidigung setzen werden. Die wiedergewonnene Heimstärke unter Wilks (4 Siege und 1 Niederlage) soll auch in der kommenden Saison der Schlüssel zum Erfolg sein. Die Fans dürfen sich 2023 auf eine aggressive Defense freuen, die den Gegnern das Leben so schwer wie möglich machen wird – um mit dem ein oder anderen Turnover für das nötige Feuer auf dem Platz zu sorgen.
2. Die Panthers haben eine tollen Lauf
Auch in der Offensive haben sich die Panthers im Laufe der Saison zu einer physischen Truppe entwickelt. Trotz des Blockbuster-Trades von Christian McCaffrey nach San Francisco hat Head Coach Steve Wilks den Schwerpunkt des Angriffs aufs Laufspiel gelegt und so den Druck von Quarterback Sam Darnold genommen. Mit D'Onta Foreman, Chuba Hubbard und Raheem Blackshear im Backfield kam das Running Game richtig auf Touren.
Sechs Mal schafften die Panthers unter Wilks über 150 Rushing Yards in einem Spiel. Gegen die Detroit Lions waren es beim 37:23-Sieg sogar 320 Rushing Yards! Foreman und Hubbard kamen in diesem historischen Spiel in einer einzigen Halbzeit jeweils auf über 100 Yards. Ein absolutes Novum in der Geschichte der Panthers.
Absolut unentbehrlich für den Aufschwung des Laufspiels war die Leistung der Offensive Line. Center Bradley Bozeman, der in der letzten Offseason als Free Agent in Carolina unterschrieb, hat sich im Laufe der Saison als stabiler Anker etabliert. Zusammen mit Rookie Tackle Ickey Ekwonu hat er die Positionsgruppe auf ein echtes Top-Niveau gehoben. Zusammen mit Tackle Taylor Moton und den beiden Guards Brady Christensen und Austin Corbett dürfte diese Einheit auch in der kommenden Saison noch einmal einen Sprung nach vorne machen. Vier der fünf Starter besitzen einen Vertrag für die kommende Spielzeit und dürften somit auch in der neuen Saison eingespielt sein. Lediglich Center Bozeman wird dieses Jahr Free Agent.
Egal, wie die Panthers auf der Quarterback-Position planen, auf ein durchschlagskräftiges Laufspiel hinter einer starken Offensive Line kann Carolina auch in der kommenden Saison setzen.
3. Im Draft könnten weitere Eckpfeiler fürs Team kommen
Richtig gespannt sein dürfen die Panthers-Fans auf den NFL Draft im April. Dann wählen die 32 Teams einmal mehr reihum zwischen den Top-Talenten aus dem College Football.
Nach den Trades von Running Back Christian McCaffrey zu den 49ers und Wide Receiver Robbie Anderson zu den Arizona Cardinals haben die Panthers als Ausgleich diverse Picks hinzubekommen. Sieben Mal dürfen sie insgesamt zuschlagen. Vier Mal sogar in den ersten drei Runden.
Aufgrund der durchwachsenen Saison 2022 werden die Panthers in der ersten Runde relativ früh zum Zuge kommen. Es ist gut möglich, dass in der kommenden Spielzeit ein weiterer Superstar in Carolina aufläuft, denn aktuell würden sie an neunter Stelle picken. Zum Vergleich: In den vergangenen drei Jahren drafteten die Panthers Derrick Brown an der siebten Stelle, Jaycee Horn an Platz acht und Ikem Ekwonu an Nummer sechs – alle drei haben sich als absolute Verstärkungen herausgestellt.